Windows-10-Support wird eingestellt – für bestimmte CPUs

20. Juli 2017

In der Vergangenheit witzelten die Administratoren: „Warum sind Atomprozessoren so langsam? – Weil sie nur aus drei Atomen bestehen“ oder „Die Intel-Atom-Prozessorarchitektur hat so tolle Stromsparmechanismen, man denkt die CPU wäre dauerhaft ausgeschaltet“.

Derartige Scherze entsprangen der Tatsache, dass die ersten Modellreihen sehr wenig Leistung erzeugten, und zudem meist in Subnotebooks mit langsamen Massenspeichermedien (2,5-Zoll-HDDs mit 4500 Umdrehungen pro Minuten) und vergleichsweise wenig Arbeitsspeicher (256 MByte oder 512 MByte) eingesetzt wurden. Falls dann noch Windows Vista auf dem System installiert wurde, konnte ein Startvorgang schon einmal ein mittlere Kaffeepause andauern.

Inzwischen haben sich die Atom-CPUs in Tablets, Subnotebooks und Smartphones (teilweise) durchgesetzt. Zu den verbesserten Stromsparfunktionen gesellt sich in den aktuellen Modellreihen eine deutlich höherer Prozessorleistung. Zudem werden die meisten Systeme mit Atom-CPU nun auch mit entsprechend schnellerer Hardware (SSDs) und in Verbindung mit deutlich größeren Mengen an DRAM ausgestattet. Somit ist es nicht verwunderlich, dass in den letzten Jahren viele Tablet- und Subnotebooks mit diesen CPUs bestückt, und dementsprechend oft verkauft wurden.

Bestimmte Modellreihen werden allerdings nicht in den Genuss des aktuellen Windows-10-Updates kommen (Creators Update). Denn hierbei kommt es (bei vielen) Modellen der „Clover-Trail-Atomprozessoren“ zu einer Fehlermeldung. Anscheinend hat Microsoft nicht die passenden Treiber für diese CPUs und den jeweiligen Chipsätzen auf den Hauptplatinen beim Creators-Update (Version 1703) mitgeliefert. Nun kommt es dabei zu folgenden Problem: Aktuell werden laut Microsoft nur Windows-Systeme mit aktueller Versionsnummer mit den Sicherheitsupdates versorgt. Ältere Windows-10-Varianten (etwa Version 1511 oder 1607) erhalten maximal 18 Monate (ab dem Release der Nachfolgeversion) weiter Sicherheitsupdates. Betroffen sind somit folgende CPUs:

  • Atom Z2520
  • Atom Z2560
  • Atom Z2580
  • Atom Z2760

Allerdings sind diese Neuigkeiten aufmerksamen Lesern schon lange bekannt. Hierbei wurde bereits ein entsprechender Eintrag auf der Webseite von Microsoft am 6. April verzeichnet, der auf genau diese Problematik aufmerksam macht. Dies könnte die Systembetreuer in der Annahme bestärken, dass man von Atom-Prozessoren besser die Finger lassen sollte. Trotz der gesteigerten Leistungsdaten und den „tollen“ Stromsparfunktionen der CPU. Denn diese Einsparungen werden (oftmals) durch die verwendeten Chipsätze wieder „aufgefressen“. Doch was bleibt als Alternative übrig? Das LAB-Team von NT4ADMINS rät daher, lieber etwa mehr Geld in die Hand zu nehmen, und entsprechend leistungsfähige Hardware mit I5- oder I7-Prozessor zu kaufen – etwa ein Surface Book oder ein MacBook Air (mit Windows 10 statt OSX).

Florian Huttenloher

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