Warnung vor zweifelhaften Festplattenangeboten
19. Februar 2025
Bei der kostenlosen Diagnose von Datenverlustfällen im Labor der CBL Datenrettung fallen immer wieder zweifelhafte bis eindeutig gefälschte Festplatten und SSDs auf. Viele Unternehmen hatten bei ungewöhnlich billigen Angebote zugeschlagen, aber Schrott, Fälschungen oder falsch deklarierte Ware erhalten. Da man bei minderwertiger Hardware von einem erhöhten Ausfallrisiko ausgehen muss, steigt zugleich das Risiko eines Datenverlusts.
Ein Kunde ließ sich von CBL die Daten einer ausgefallenen 10 TByte-Seagate-Exos-Festplatte wiederherstellen. Er hatte die heliumgefüllte Server-Festplatte sehr günstig als „refurbished“, also als Gebrauchtware erstanden. Wie lange und intensiv der Datenträger allerdings zuvor genutzt wurde, war verschleiert worden: Das S.M.A.R.T. (Selbstüberwachungssystem des Datenträgers) war auf null Betriebsstunden zurückgesetzt worden.
Der Anwender hatte seine Daten also einer Festplatte anvertraut, die möglicherweise jahrelange rund um die Uhr in einem Datenzentrum gelaufen war. War in diesem Fall nur die Haltbarkeit ungewiss, fallen andere Käuferinnen und Käufer auf kriminelle Fälschungen herein. In einer Samsung nachempfundenen SSD mit angeblich 1 TByte Kapazität steckte hinter der USB-C-Schnittstelle eine kleine Platine, die einen USB-2-Anschluss zur Verfügung stellt. In diesem steckte ein 64 GByte-USB-Stick. Dieser Betrug stellt sogar noch die Flash-Speicher-Unregelmäßigkeiten in den Schatten, die CBL Datenrettung vergangenes Jahr aufdeckte.
Vorsicht bei ungewöhnlich niedrigen Preisen
Gebrauchte Datenträger sind immer ein Glücksspiel und wer sich darauf einlässt, sollte umso mehr darauf achten, Sicherheitskopien seiner Daten anzufertigen. Selbst CBL Datenrettung hatte selbst unlängst auf Amazon billige externe Festplatten gekauft. Sie waren als Neuware deklariert, es handelte sich allerdings um aufbereitete gebrauchte Hitachi-Festplatten mit neuem Etikett.
Angesichts des Preises wurde zwar so etwas erwartet, aber korrekt ist das nicht. Wie es in vielen Fällen zu sehen ist, kann man mit Hardware-Schnäppchen einige böse Überraschungen erleben. Das beginnt bei solchen falsch deklarierten Refurbished-Artikeln und reicht bis zu dreistem Betrug. Man sagt: ‚Wer billig kauft, kauft zweimal‘ – im Fall von Datenträgern können auch noch die Kosten einer Datenrettung dazu kommen.
Wer sich mit einem Datenverlust an CBL Datenrettung wendet, geht keinerlei finanzielles Risiko ein: Diagnose und verbindlicher Kostenvoranschlag sind kostenlos und eine Rechnung wird nur bei erfolgreicher Wiederherstellung der benötigten Daten gestellt.
Conrad Heinicke ist Geschäftsführer der CBL Datenrettung GmbH.