Windows Updates erst testen, dann einsetzen
18. Juni 2019Windows 10 bietet verschiedene Optionen, um die automatische Installation von Updates zu begrenzen. Mit den passenden Tools und Bordmitteln können die Administratoren das Update-Verhalten an die entsprechenden Anforderungen anpassen, und gegebenenfalls um mehrere Wochen verzögern.
Laut Microsoft ist die Welt mit Windows 10 einfach geworden: „Immer die neueste Version“ aufspielen, und es sollte keine Probleme geben. Die von Microsoft zur Verfügung gestellten Windows-Updates werden daher – in der Standardeinstellung – automatisch heruntergeladen und installiert.
Doch genau dieses Verhalten wird zum Problem, wenn fehlerhafte Updates automatisch auf den Clients ausgerollt werden: Selbst bei der größtmöglichen Sorgfalt lassen sich Fehler in Software-Updates nicht gänzlich ausschließen. Oftmals zeigen sich diese Fehler erst nach und nach im normalen Betrieb. Das ist etwa der Fall, wenn die Updates auf Systemen installiert werden, die eine größere Anzahl an unterschiedlichen Apps und Anwendungen, Treibern und gegebenenfalls spezielle Einstellungen aufweisen. Um festzustellen, dass ein bestimmte Aktualisierung im Unternehmen nicht zum Problem wird, testen die IT-Verantwortlichen dies im Vorfeld – etwa ein einem extra dafür eingerichteten Testsystem oder einer passenden virtuellen Maschine (VM). Treten keine Probleme auf, wird die Aktualisierung freigegeben, und auf den Produktivsystemen ausgerollt.
Tauchen allerdings Probleme auf, wird das Einspielen der Updates verzögert. Somit installieren die Systembetreuer entsprechende Betriebssystem-Updates erst, wenn zu erwarten ist, dass keine größeren Probleme mehr auftreten. Um das sicherzustellen, könnten die Administratoren beispielsweise festlegen, dass bestimmte Updates nach zwei Wochen auf die Clients aufgespielt werden – oder auch erst nach mehreren Monaten. Unter Windows 10 stehen innerhalb der grafischen Benutzeroberfläche verschiedene Optionen bereit, und Updates verzögert zu installieren, oder die automatische Upgrade-Funktion (teilweise) zu begrenzen.
Generell gilt es dabei zwischen zwei unterschiedlichen Update-Varianten zu unterscheiden. Neben den eher sicherheitsunkritisch einzustufenden „Funktions-Updates“ verteilt Microsoft auch sicherheitsrelevante Patches und Hotfixes (Qualitäts-Updates).
Werkzeuge von Drittanbietern
Mit den passenden Werkzeugen behalten die Systembetreuer auch diese Optionen unter Kontrolle, An dieser Stelle ist etwa Tools von Drittanbietern zu nennen. Damit behalten die Administratoren die „Update-Kontrolle“ über ein Windows-10-Clientsystem. Mit dem „Windows Update Blocker“ von Sordu lassen sich Windows Updates einschränken. Allerdings sollten derartige Tools immer mit Bedacht eingesetzt werden. Denn generell sollten die Administratoren aus Sicherheitsgründen besser keine Drittanbieter-Tools einsetzen, die direkt in das Betriebssystem eingreifen.
Windows-Update komplett ausschalten
Zudem besteht die Option, den Windows Update-Dienst zu deaktivieren. Allerdings werden auf diese Weise sämtliche Updates dauerhaft blockiert – in den meisten Fällen ist das keine „gute Idee“. Zum einen sollte man sicherheitsrelevante Aktualisierungen immer möglichst schnell auf die Systeme aufspielen, zum anderen müssten die Administratoren bei diesem Workaround die Update-Funktion manchmal deaktivieren, und dann diese manuell wieder anschalten – wenn Updates installiert werden sollen. Das geht mit einem hohen Aufwand einher, und stellt für die Systembetreuer somit keine zufriedenstellende Lösung dar.