Emotet-Malware verursacht hohe Schäden

7. Dezember 2018

Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und mehrere IT-Sicherheitsunternehmen schlagen aktuell Alarm: Die Malware Emotet hat in den vergangenen Tagen mehrerer Unternehmensnetze lahmgelegt und schon immense Schäden verursacht. Obwohl die Malware schon seit Jahren bekannt ist, so gelingt es den Angreifern sich unbemerkt in die Netzwerke von Unternehmen einzuschleichen und diese massiv zu schädigen. Dies bestätigt das BSI in einer aktuellen Pressemeldung. Für Gérard Bauer, VP EMEA bei Vectra, demonstriert der Erfolg der an sich „alten“ Malware eines der Grundprobleme vieler IT-Sicherheitslösungen, die noch immer auf klassische Konzepte zur Cybersicherheit setzen. „Malware wie Emotet ist für klassische Antivirus-Lösungen zum Zeitpunkt der Erstinfektion schwierig zu erkennen und zu blockieren. Seine dateilose und polymorphe Natur macht traditionelle AV-Signaturansätze unwirksam. Bereits im Juli hatte US-Cert berichtet, Emotet-Infektionen hätten bis zu einer Million US-Dollar für die Sanierung pro Vorfall gekostet. Die aktuellen Meldungen aus Deutschland über schwerwiegende Vorfälle in Unternehmensnetzen scheinen die fatalen Auswirkungen von Emotet zu bestätigen.

Es gibt jedoch alternative Strategien, um Emotet zu erkennen und darauf zu reagieren. Emotet verwendet den EternalBlue-Exploit, um sich über Netzwerke auszubreiten und Anmeldeinformationen für Domains zu missbrauchen. Diese immer wiederkehrenden Verhaltensweisen bieten den IT-Sicherheitsteams gute Möglichkeiten zur Erkennung der Attacke. So können beispielsweise Command & Control (C2) und Verhalten der lateralen Bewegungen identifiziert werden, ohne dass Signaturen erforderlich sind, um den Angriff zu erkennen. So hinterlässt der Angreifer Spuren, wenn er sich im Netzwerk ausbreitet und seine Zugriffsrechte immer weiter ausbaut. Es ist jedoch unmöglich, dies manuell mit hoher Geschwindigkeit und „im großen Stil“ zu tun, da die allermeisten Firmennetze schlichtweg zu groß und komplex sind. Es gibt buchstäblich nicht genug Mitarbeiter in den IT-Teams, um das Problem wirksam zu bekämpfen. Gefragt sind hier also automatisierte Lösungen zur schnellen Erkennung von Angriffen. Dies ist möglicherweise die einzige Antwort auf die Überbrückung der oft großen Lücke zwischen Erkennung und Reaktion. Künstliche Intelligenz ist zunehmend der Ansatz, der sich hier auszahlt. KI ersetzt auf keinen Fall die Rolle des Menschen, sondern erweitert den Status quo und ermöglicht fast in Echtzeit Erkennung, Priorisierung und Kontext, um Antworten zu erhalten – die je nach Angriffs- und Risikoprofil teilweise oder vollständig automatisiert werden können. Bei Attacken durch Malware wie Emotet sind schnelle Erkennung und Reaktion unverzichtbar, um die Bedrohung einzudämmen und schnell zu beseitigen.“

Vectra

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