Unified Fast File and Fast Object Storage als nächste Stufe der Speicherarchitektur
4. Mai 2021In der Geschichte des Enterprise-Storage gab es schon einige Meilensteine. So lässt sich beispielsweise die Entwicklung des Blockspeichers bis zu den ersten Computergenerationen zurückverfolgen, die Entwicklung des Dateispeichers parallel zur Entwicklung des PCs und in jüngerer Zeit den Aufstieg des Objektspeichers mit dem Aufkommen des Internets.
Anwendungen, die auf Dateispeicher zurückgreifen, sind anspruchsvoller geworden, ebenso wie Datenbankanwendungen. Das Web, das Internet der Dinge und die Nachfrage nach Analysen haben zu einem explosionsartigen Anstieg des Bedarfs an Objektspeicher geführt.
Da sich jedoch die Art und Weise, wie wir Daten nutzen, verändert hat, haben die technischen Silos, die typischerweise zwischen diesen Workloads zu beobachten sind, Herausforderungen geschaffen, die nicht länger ignoriert werden können. Infolgedessen zeichnet sich nach Meinung von Storage-Experten eine neue Speicherkategorie ab, die den Anforderungen moderner Daten gerecht wird: Unified Fast File and Object Storage (UFFO).
Katalysator des Wandels
Ein modernes Datenerlebnis, bei dem Daten leicht zugänglich und austauschbar sind und sofort dorthin geliefert werden, wo sie benötigt werden, respektiert nicht die technischen Silos, die zwischen verschiedenen Umgebungen bestehen. In der Vergangenheit war jeder Daten-Workload größtenteils in seinem eigenen Datenspeicher untergebracht und wurde dort genutzt. Datenbankanwendungen hätten beispielsweise auf dedizierte Blockressourcen zurückgegriffen, Dateien wären in Dateispeichern geblieben und Webanwendungen wären auf Objektspeicherressourcen angewiesen gewesen.
Das soll nicht heißen, dass sowohl Datei- als auch Objektdatenspeicher von der Innovation vernachlässigt wurden. Fast File hat sich entwickelt, um innerhalb traditioneller Architekturen für kleine oder große Dateien sowie für sequentielle oder zufällige Datei-Workloads durchgängig hohe Leistung zu liefern. Da moderne Daten jedoch alle oben genannten Anforderungen gleichzeitig erfüllen müssen, sind die Grenzen klar.
In ähnlicher Weise hat auch der Objektspeicher seine eigene Transformation durchgemacht. Ursprünglich entwickelt, um große Mengen an nicht unternehmenskritischen Daten zu speichern, entstand Fast Object als direkte Reaktion auf den Aufstieg von Cloud-nativen Anwendungen. Diese Anwendungen nutzten Objektspeicher als Standardspeicher und benötigten daher eine höhere Leistung, um die Workloads zu verarbeiten.
Dabei drängt sich förmlich die Frage auf: Aber wie wäre es, beides zusammenzubringen und die Vorteile im Tandem für Unternehmen freisetzen zu können? Endanwender und IT-Führungskräfte haben sich immer wieder dieselben Fragen gestellt: Wenn wir von Anfang an einen Mehrzweck-Speicher mit hoher Leistung und geringer Latenz zu überschaubaren Kosten haben könnten, würden wir dann überhaupt Storage-Tiers und verschiedene Speichertypen haben?
Die Antwort liegt auf der Hand, denn wer würde die betriebliche Komplexität wollen? Es gilt also zu bedenken, dass die technologische und wirtschaftliche Entwicklung auch Auswirkungen auf die Architektur haben wird.
Entstehung der UFFO-Speicherplattform
Diese betrieblichen Herausforderungen haben zur Entstehung der UFFO-Speicherplattform geführt. Sie wurde entwickelt, um die Fähigkeiten von schnellen Datei- und Objektspeichern unter einem Dach zu vereinen. Unternehmen können nun direkt ihre modernen Datenanforderungen adressieren und moderne Anwendungen betreiben, die es ihnen ermöglichen, in einem ansonsten turbulenten Geschäftsumfeld schnell Innovationen voranzutreiben
Welche Trends haben aber den Bedarf an UFFO angetrieben? Im Wesentlichen sind die folgenden Treiber dafür verantwortlich:
- Wachstum der maschinell erzeugten Daten: Unternehmen setzen zunehmend datenintensive Anwendungen ein. Daher benötigen sie Speicherplattformen, die große Datenmengen lesen, speichern und verarbeiten können und die strategischen Erkenntnisse in Echtzeit liefern, ohne dass hohe Latenzzeiten oder Ausfallzeiten zu befürchten sind.
- Aufstieg und Popularität von Fast Object: Damit Echtzeit-Analysen, ML- oder KI-Anwendungen einen Return on Investment liefern, muss ihre Leistung konstant hoch sein. Fast Object Storage ist aufgrund seiner Fähigkeit, sowohl ML- als auch Softwareentwicklungs-Workflows kosteneffizient zu bedienen, schnell in der Nachfrage gestiegen.
- Wiederverwendung von Daten über Anwendungen hinweg: Anders als je zuvor erfordern die hochleistungsfähigen und datenintensiven Anwendungen, auf die sich Unternehmen heute verlassen, sei es Echtzeit-Analytik oder KI, den Abruf mehrerer Datensätze aus verschiedenen Anwendungen. Die Konvergenz zwischen Fast File und Object ist hier ein wichtiger Faktor, der die Wiederverwendung von Daten erleichtert und die Leistungseinbußen für eine einzelne Anwendung begrenzt.
- Wunsch nach zuverlässiger und konsistenter Datenleistung: Aufstrebende Technologien wie Maschinelles Lernen oder Deep Learning beruhen auf durchsatzhungrigen Anwendungen in technischen Computing-Umgebungen. Mit UFFO können Unternehmen eine massiv-parallele Architektur einrichten, die die Geschwindigkeits-, Zuverlässigkeits- und Leistungsprobleme löst, die bei datenintensiven Anwendungen häufig auftreten.
- Mögliche Unterbrechung durch Ransomware-Angriffe: Es ist kein Geheimnis, dass Ransomware sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor eine große Herausforderung darstellt. Durch die Zusammenführung von Fast File und Fast Object unter einer Plattform können Unternehmen im Falle eines Angriffs Informationen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 270 TByte pro Stunde aus einer unveränderlichen Sicherungskopie der Daten wiederherstellen. Dies führt zu einer schnelleren Rückkehr zum Betrieb und einer minimalen Unterbrechung der Geschäftsabläufe.
Diese fünf Herausforderungen prägen die Zukunft der modernen Datenanforderungen. Heute brauchen viele Unternehmen entweder Fast File, oder Fast Object, während einige bereits beides benötigen. Wenn jedoch eines sicher ist, dann, dass die meisten Unternehmen schon bald mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert sein werden, die beides zusammen erfordern. Und daraus lässt sich der Schluss ziehen: Eine einzige Plattform ist gefragt. Sie muss Fast File und Fast Object mit der für diese Workloads erforderlichen multidimensionalen Performance bereitstellen und sich auf eine einfache Architektur und Verwaltbarkeit konzentrieren.
Die Möglichkeit, verschiedene Workloads auf einer einzigen Speicherplattform zu konsolidieren, bietet Investitionsschutz, indem aktuelle und zukünftige Herausforderungen adressiert werden. Die Beseitigung von Silos durch diese Konvergenz liefert auch Effizienzgewinne sowohl im Rechenzentrum als auch für Mitarbeiter, die separate Datenumgebungen verwalten und mit der damit verbundenen Komplexität zu kämpfen haben. Aus diesem Grund ist das Aufkommen von UFFO nach Meinung von Pure Storage von grundlegender Bedeutung und wird zweifellos die Innovation von morgen vorantreiben. (rhh)