Router-Konfiguration auslesen
10. Juli 2017Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass die Zugangsdaten eines Routers sowie die darin enthaltenen Einstellungen nicht (mehr) bekannt sind. Etwa wenn es sich um ein kleines Büro, oder eine Zweigstelle des Unternehmens handelt. In diesem Fällen sind nicht immer alle IT-Vorgänge, Einstellungen und Passwörter korrekt dokumentiert. Besonders bei Problemen mit der Internetverbindung – etwa einem Router-Defekt – werden diese Lücken in der Dokumentation meist zum schlechtesten Zeitpunkt offenkundig. Denn beim Einrichten des Ersatzgeräts wird plötzlich klar, dass die Internet-Zugangsdaten nur noch im (defekten) Alt-Router vorhanden sind, und der „Zettel“ mit den entsprechenden Daten vom Internetprovider im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.
Nun ist meist guter Rat teuer, denn ohne Zugangsdaten können die Systembetreuer den Internetrouter (in der Regel) nicht einrichten, und die Verbindung ins öffentliche Internet wiederherstellen. Aktuell bieten zwar die meisten Provider die Möglichkeit, ein Zugangskennwort über einen alternativen Weg (Email, SMS) mitzuteilen, wenn die Administratoren sich mit Hilfe der telefonischen Hotline entsprechend authentifizieren können. In der Vergangenheit (etwa bei der deutschen Telekom) war es nur möglich, die Zugangsdaten schriftlich auf dem Postweg zugestellt zu bekommen. Während der Wartezeit war dann in der Regel keine Möglchkeit gegeben, eine Verbindung in das Internet über die entsprechende Leitung aufzubauen.
Viele Router bieten die Möglichkeit, eine Konfiguration entsprechend abzuspeichern beziehungsweise zu exportieren. Diese „Backup-Funktion“ ist inzwischen auf (beinahe) allen Consumer-Routern) und naturgemäß auch auf den Enterprise-Modellen) vorhanden. Mit den passenden Tools lassen sich diese Backup-Files nach den gewünschten Informationen durchsuchen. An dieser Stelle ist unter anderen „RouterPassView“ von Nirsoft zu nennen. Ist kein Backup-File vorhanden, können die Daten unter Umständen auch aus dem Web-Frontend des Routers extrahiert beziehungsweise sichtbar gemacht werden. Die Software steht auf der Herstellerseite zum kostenlosen Download bereit.
Florian Huttenloher