Praxistipps helfen bei der IT-Automatisierung

4. September 2019

Die Art und Weise hat sich verändert, wie Unternehmen Automatisierung und deren Vorteile für ihre Sicherheits- und DevOps-Teams gegenüberstehen. Eine Untersuchung des Ponemon Institute ergab, dass mehr als drei Viertel der Unternehmen gerne die Möglichkeit hätten, einige der täglichen manuellen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Security Information and Event Management (SIEM) zu automatisieren. Viele dieser Unternehmen gaben jedoch auch an, hinsichtlich der Ausführung der Automatisierung Bedenken zu haben; sie verfügten nicht über die Mitarbeiter mit den entsprechenden Fähigkeiten.

Neben dem zunehmenden Fachkräftemangel in der IT-Branche, zeigen die Erkenntnisse im Rahmen der Ponemon-Studie, dass Organisationen daran gelegen sein sollte, Automatisierung im Betrieb einzuführen. Denn im Zeitalter der digitalen Transformation ist sie für Unternehmen unverzichtbar – unabhängig davon, wie viele Experten in diesem beschäftigt sind oder nicht.

Doch vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was Unternehmen tun können, um eine reibungslose Einführung der Automatisierung zu gewährleisten. Wer die folgenden fünf Tipps kennt, der tut sich auf alle Fälle leichter:

  • Sicheres Unternehmen-Buy-In: Im Vorfeld der Implementierung der Automatisierung sollte sichergestellt werden, dass das gesamte Unternehmen in diesen Prozess einbezogen wird – jede Abteilung und jeder Mitarbeiter. Automatisierung ist eine Investition, die Anfangs hohe Kosten für das Schreiben, Testen und Pflegen des Codes erfordert. Des Weiteren müssen jedem Mitarbeiter die Vorteile einleuchten. Andernfalls könnten die Hauptakteure des Unternehmens in Frage stellen, warum in eine Implementierung beziehungsweise Technologie wie diese überhaupt investiert wird. Dies könnte wiederum zu Verzögerungen bei der Investition führen und das Projekt verlangsamen oder gänzlich lahmlegen.
  • Das Werkzeug überprüfen: Sobald man alle an Bord hat, ist es an der Zeit, Verluste bei Technologien, die nicht „automatisierbar“ sind, zu reduzieren. Wenn eine Lösung nicht automatisiert werden kann, sollte genau geprüft werden, ob sie für das Unternehmen notwendig ist. Zudem ist es an der Zeit, sich mit den vorhandenen Technologien und Tools auseinanderzusetzen und unter Umständen in neue zu investieren – dabei sollten vor allem deren Nutzer beachtet werden. Schulungen zur Nutzung der Tools sollten Teil des Kaufprozesses sein – bereichsübergreifende-Sitzungen bieten sich hierfür besonders an.
  • Code wiederverwenden: Der erste Schritt bei der Automatisierung ist oft das Skripten einiger spezifischer Aufgaben. Wenn der Umfang wächst, werden diese Aufgaben dann Teil größerer Prozesse. Da der ursprüngliche Code für eine ganz bestimmte Aufgabe entwickelt wurde, muss er neu geschrieben werden, um der nächsten Herausforderung gewachsen zu sein. Mit Fokus auf Wiederverwendbarkeit können Redundanzen vermieden werden. Zudem sollte in Erwägung gezogen werden, Aufgaben als Funktionen oder große Sammlungen von Aufgaben als Bibliotheken zu schreiben. Diese können dann von anderen wiederverwendet werden, ohne dass ein tiefes Wissen über die Funktionsweise des ursprünglichen Codes erforderlich ist. Projekte lassen sich auf diese Weise beschleunigen, da die Arbeit der Kollegen genutzt wird, um ein größeres Ziel zu erreichen.
  • Datenaustausch vereinfachen: Automatisierung erfordert die Kommunikation mit weiteren Komponenten, sei es zwischen On-Premise- und Hybrid-Cloud-Implementierungen oder zwischen einer Kombination verschiedener Anbieter und Tools. Werden APIs oder WebHooks in Projekte integriert, können Daten einfach ausgetauscht werden, ohne dass grundlegende Kenntnisse des Codes (oder anderer Feinheiten) erforderlich sind.
  • Container und Serverless Hosting: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Code und Automatisierungen auszuführen und zu hosten. Dabei sollte beachtet werden, wie moderne Anwendungen erstellt und ausgeführt werden und sich dann für die Projekte nutzen lassen. Container können separate Automatisierungsumgebungen anbieten, die nicht von Änderungen am Betriebssystem und anderen Elementen, die schwer kontrollierbar sind, beeinflusst werden.

Automatisierung stärkt das Unternehmen und entlastet die Arbeit der Sicherheits- und DevOps-Teams. Durch die Umsetzung der obigen Tipps können Unternehmen die Vorteile der Automatisierung und digitalen Transformation nutzen und gleichzeitig die Kosten für Veränderungen sowie menschliches Fehlverhalten senken.

Thorsten Geissel ist Senior Systems Engineer bei Tufin

Tufin

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