Portables Betriebssystem mit WinToUSB

10. Mai 2016

Falls die Mitarbeiter auf „ihr“ Windows-System von unterwegs oder von Zuhause aus zugreifen möchten, können dies die Systembetreuer auf unterschiedlichen Wege realisieren. So ist es etwa möglich, einen VPN-Tunnel (Virtual Private Network), RDP-Zugänge (Remote Desktop Protocol) oder entsprechende Cloud-Services als Lösungsmöglichkeit einzusetzen. Dabei ist allerdings immer eine schnelle und stabile Internetverbindung vorausgesetzt. Auch ergeben sich in der Absicherung solcher Fernzugriffe immer wieder Sicherheitslücken. Ein anderer Ansatz ist, den Mitarbeitern eine lokale Kopie „ihres“ Betriebssystems in die Hand zu geben, dieses kann dann auf dem privaten Notebook oder Arbeitsplatzsystem auf Reisen oder im Home-Office betrieben werden. Für eine solche, modulare Lösung bieten sich entsprechende USB-Sticks an (entsprechende Transferraten und Gesamtspeicherkapazität vorausgesetzt).

Microsoft hat dies bereits in der Vergangenheit erkannt, mit den Enterprise-Versionen von Windows 8 oder höher können die Systembetreuer diese Installationen direkt aus dem Betriebssystem aus erstellen. Dies ist allerdings den Enterprise-Kunden vorbehalten, zudem müssen spezielle, zertifizierte USB-Speichers-Sticks herangezogen werden. Mit „WintoUSB“ sollen diese Einschränkungen der Vergangenheit angehören. Denn mit dieser Software legen die Systembetreuer bei Bedarf portable Installationen auf beliebigen USB-Sticks an. Dabei ist es auch möglich, als Quell-Betriebssystem auf Windows 7 zu setzen. Dabei müssen die Systembetreuer allerdings die speziellen Eigenheiten (etwa Treiberprobleme bei Windows 7) oder eine eingeschränkte Performance (bei „schwachbrünstigen“ USB-Sticks) beachten.

Zudem können die Systembetreuer nicht nur ein frisches System mit dem Tool bereitstellen, sondern auch einen Klon eines bereits mit Anwendungssoftware bestückten. Das erleichtert den Administratoren die Arbeit, falls die Mitarbeiter „ihr“ Windows-System auch als portable Installation auf einem USB-Stick benötigen. Das Programm ist auf der Herstellerseite in unterschiedlichen Versionen (Free, Pro und Enterprise) erhältlich. Bei der kostenlosen Freeware-Variante sind einige Funktionen (das bereits angesprochen „Klonen“ eines bestehenden Betriebssystems beispielsweise) nicht enthalten. Weitere Informationen sowie eine Download- und Kaufmöglichkeit sind auf der Herstellerseite verfügbar.

Florian Huttenloher

Lesen Sie auch