DRAM-Diagnose mit Bordmitteln

22. September 2017

Um aussagekräftige Diagnosen zu treffen, benötigen die Systembetreuer verlässliche Informationen. Das gilt besonders bei Hardware-Problemen – diese können bei vielen Fehlern die Ursache darstellen. Defekte Bauteile oder Komponenten von CPUs, Mainboards oder DRAM-Bausteinen lassen sich meist durch den Einsatz spezieller Analysewerkzeuge identifizieren. Für derartige Zwecke stehen unterschiedliche Tools und Software-Suiten bereit – oftmals kostenpflichtige Anwendungen von Drittanbietern.

Aber auch Windows selbst liefert unterschiedliche Bordmittel, um Hardware-Fehler zu entdecken. Im Bereich des Arbeitsspeichers können die Systembetreuer seit Server 2012 R2 auf die Windows Speicherdiagnose zurückgreifen. Diese lässt sich entweder in der  grafischen Oberfläche (GUI) oder auch per Powershell (PS) oder Windows-Kommandozeile (CMD) öffnen. Auch ist es möglich, das Analysewerkzeug über das „Ausführen-Fenster“ (Windowstaste + R) aufzurufen, etwa durch die Eingabe von „mdsched.exe“.

Die Windows Speicherdiagnose führ nach dem Aufruf einen Neustart durch, und ermöglicht auf diese Weise einen Testlauf, ohne das Windows-Betriebssystem zu starten. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, bestehende DRAM-Fehler sicher zu entdecken. Allerdings würde das Tool in den Standardeinstellungen „nur“ zwei Testläufe durchführen, das kann bei bestimmten DRAM-Fehlern dazu führen, dass die Probleme nicht entdeckt werden. Daher sollten die Administratoren (über den Shortcut F1) die Anzahl der Testläufe von zwei auf zehn oder 15 erhöhen. Ein Wert von „0“ dagegen lässt das Programm in Dauerschleife laufen. Dies ist etwa nützlich, um einen Diagnoselauf über Nacht zu starten. In der Früh können die Systembetreuer dann prüfen, on es zu einem Fehler gekommen sein sollte.

Florian Huttenloher

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