Datenrettung im Rückblick: Viele SSD, viele minderwertige Datenträger

9. Dezember 2025

Von einem weiteren Anstieg der SSD-Datenrettungsfälle Ist der Rückblick auf das Jahr 2025 von CBL geprägt. Das deutsche Datenrettungslabor musste außerdem einen weiteren Anstieg von Fällen feststellen, in denen Kundinnen und Kunden Opfer zweifelhafter oder gar betrügerischer Praktiken von Speicherherstellern wurden. Mittlerweile wurden Methoden für weitere SSD-Controller entwickelt und ein Verfahren bei Festplattenmotorschäden verbessert. Stark angewachsen ist die Nachfrage nach Boot-baren Rettungsergebnissen für Maschinensteuerungen und Spezialsoftware.

Traditionell sind Betriebssystemdaten für die Datenrettung nicht interessant, doch immer häufiger benötigen Kunden exakte Kopien ihrer Datenträger von den gebootet werden kann. Es geht dabei meist um alte Softwarelizenzen und Steuerungen, für die es keinen Support oder Ersatz mehr gibt. Hier sorgt Datenrettung für Nachhaltigkeit, weil Maschinen nicht wegen fehlender Software verschrottet werden müssen.

Vorsicht bei Billigangeboten

Abgesehen von diesen Spezialfällen ging der Trend eindeutig Richtung SSD. Sie machen mittlerweile 70 Prozent der Fälle von Systemdatenträgern aus. Über alle Arten der Nutzung liegt sie mittlerweile bei 40 Prozent. Auffällig war bei den Flash-Massenspeichern der hohe Anteil von billigen No-Name-SSDs und das Aufkommen neuer Controller etwa von Maxio Technology, auf die sich CBL mit seinen Methoden einstellte.

Was leider immer schlimmer wird, sind die minderwertigen und gefälschten SSDs und USB-Sticks in denen zum Beispiel offensichtlich ausgemusterte SD-Karten verbaut werden. Eine andere betrügerische Praxis sind nicht gekennzeichnete refurbished HDDs, also gebrauchte Festplatten, die als neu verkauft werden. Hier können Experten nur raten: Vorsicht bei extrem günstigen Angeboten und wie immer Backup, Backup, Backup.

Weiter angestiegen sind die Fälle von Macbooks und Microsoft Surface mit Wasserschäden und Kurzschlüssen. Die Methoden, die CBL für die Datenrettung von den festverlöteten Speicherchips dieser Geräte entwickelte, haben sich bewährt.

Festplattenmotorschäden

Die Formfaktoren von Festplatten bleiben die gleichen, aber die Speicherdichte wird immer höher. Dies verlangt eine immer größere Präzision der Festplattenmechanik.

Für Datenretter wird dies zur Herausforderung, wenn Festplatten im Reinraum repariert werden müssen, um sie ein letztes Mal in einen lesefähigen Zustand zu bringen. Durch ein Verfahren, das eine Unwucht der Magnetscheiben vermeidet, konnte diese Prozedur sicherer gemacht werden.

Handy-Reparaturdienste

Die Smartphone-Datenrettung ist weiterhin ein wichtiger Geschäftszweig. Fehlerursachen sind häufig Kurzschlüsse und Wasserschäden durch defekte Displays oder in der Vergangenheit geöffnete Gehäuse, so dass auch Geräte mit einer Schutzklasse nicht dicht halten. Die Chancen auf Datenrettung bei Hardware-Schäden an Handys sind sehr gut. Leider sind es oft Reparaturdienste, die diese Chancen vorher zunichte machen.

Conrad Heinicke ist Geschäftsführer der CBL Datenrettung GmbH.

CBL Datenrettung GmbH

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