SD-WAN macht Datenverbindungen fit für die Zukunft

29. April 2020

Mit Software-Defined WAN (SD-WAN) treiben Unternehmen intern die Digitalisierung voran und bauen sich so eine schnelle, effiziente und sichere IT-Infrastruktur auf. Weil herkömmliche WAN-Strukturen (Wide Area Network) unter anderem nicht die notwendige Agilität bei der Nutzung von Cloud-Umgebungen aufweisen und sich dies nachteilig auf die Applikationsperformance auswirkt, müssen Unternehmen nachrüsten. Mit der aktuellen Krisensituation und der verstärkten Nutzung von Homeoffice- und Remote-Office-Umgebungen und der damit veränderten Kommunikationswege, kommt ein weiterer Grund hinzu, warum sich Unternehmen jetzt mit ihrer WAN-Architektur auseinandersetzen sollten.

Bislang ließ sich im klassischen WAN-Verkehr die Client-Server-Kommunikation vom Anwender zum Unternehmens-Rechenzentrum gut vorhersagen. Mittlerweile haben viele Unternehmen ihre Applikationen im Zuge der Digitalisierung in die Cloud verlagert, wodurch die Kommunikation zwischen den einzelnen Clients, diversen Services und der Hybrid Cloud komplexer und schwieriger vorhersagbar wird.

Auch die zunehmende User Mobility – gerade in der aktuellen Situation arbeiten viele Mitarbeiter im Homeoffice – trägt dazu bei. Zudem bringt die Zentralisierung über Multiprotocol Label Switching (MPLS) und Data Center signifikante Kosten und Verzögerungen. Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, ihre Cloud-Sourced-Services in die bestehenden WAN-Architekturen zu integrieren, um die Wirtschaftlichkeit aufrechtzuerhalten. Die Lösung: Software-Defined WAN (SD-WAN).

SD-WAN-Lösungen zielen darauf ab, den WAN-Betrieb weitgehend zu automatisieren. Sie ermöglichen eine effiziente und dynamische Verteilung des Datenverkehrs sowie der Applikationen auf mehrere WAN-Verbindungen basierend auf Geschäfts- und Anwendungsrichtlinien. Die Umsetzung erfolgt über das sogenannte Secure Software Overlay, die Software wird also über die WAN-Architektur gestülpt.

Dafür werden in einer zentralen Managementplattform sämtliche Applikationsrichtlinien und Netzwerkberechtigungen verwaltet (Policy Management). Per WAN-Controller werden diese voreingestellten Kommunikationsregeln anschließend in sämtlichen beteiligten WAN-Komponenten wie Router, Firewall oder Load Balancer programmiert. Diese Programmierung geschieht automatisch und dynamisch je nach Netzwerkzustand, Applikations- und Nutzeranforderungen. Dadurch wird die Komplexität, die mit der Verwaltung, Konfiguration und Orchestrierung von WANs verbunden ist, deutlich vereinfacht.

Weniger Störungen, mehr Sicherheit

Für Unternehmen ergeben sich daraus etliche Vorteile. So wirkt sich SD-WAN positiv auf die Applikations-Performance aus, da das System vollautomatisiert den besten Verbindungsweg auswählt, wodurch Störungen in der Übertragung sogar bei Videokonferenzen nicht mehr wahrnehmbar sind. Das zentralisierte Management spart Personal und Kosten: Außenstellen kommen ohne Techniker oder Spezialisten aus, die sich um die Hardware kümmern. Stattdessen erfolgt die Steuerung remote per Software.

Darüber hinaus übernimmt SD-WAN auch das Management und die Administration gesteigerter Sicherheitsansprüche, die aufgrund der veränderten Kommunikationswege entstehen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die verbesserte Kosteneffizienz: Mit SD-WAN können günstige statt kostenintensiver Bandbreiten genutzt werden. So können je nach Unternehmen bis zu 50 Prozent der Leitungskosten reduziert werden, während gleichzeitig die Bandbreite ansteigt.

Für Unternehmen ist es sinnvoll, sich bereits in der derzeitigen Krisensituation mit der Umstellung auf SD-WAN auseinanderzusetzen. Um den laufenden Betrieb auch aus dem Homeoffice heraus aufrechtzuerhalten, müssen Unternehmen entsprechende Performance sicherstellen. Nur mit einer soliden IT-Infrastruktur gelingt eine reibungslose und störungsfreie digitale Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern, sowie bei virtuellen Kundenterminen. Gleichzeitig können Unternehmen jetzt schon die Basis für die Zukunft schaffen.

Statt nach der Krise an alten Strukturen festzuhalten, sollten sie die Digitalisierung weiter vorantreiben und in eine IT-Infrastruktur investieren, die die Unternehmenseffizienz steigert. Wer jetzt aufrüstet, hat darüber hinaus anschließend einen Wettbewerbsvorteil, da künftig immer mehr geschäftskritische Workloads und Prozesse in die hybride Multi-Cloud verlagert werden und gleichzeitig die Nutzer zunehmend von wechselnden Orten auf die Arbeitsumgebung zugreifen müssen. Diese Entwicklung hat sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet und wird durch die aktuelle Krisensituation rapide beschleunigt. Unternehmen, die jetzt auf SD-WAN umsteigen, können auch in Zukunft eine sichere und stabile Performance von Anwendungen garantieren, während Finanzen und Ressourcen geschont werden. (rhh)

Controlware GmbH

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