Quantencomputer, KI-Agenten und neue Rechenzentren: Grundlegende Veränderungen für die IT-Welt
15. Dezember 2025
Das Jahr 2026 eröffnet Unternehmen viele neue Chancen – angetrieben durch Technologien, die die IT-Landschaft grundlegend verändern werden. Fortschritte in Quantencomputing, agentenbasierter KI und Rechenzentrumsarchitektur ebnen den Weg für mehr Effizienz, Intelligenz und Skalierbarkeit. Doch welche Schritte können IT-Teams ergreifen, um gut darauf vorbereitet zu sein?
Die Uhr tickt schneller, als viele denken. Angreifer kopieren bereits heute verschlüsselte Daten für die Zeit, in der Quantencomputer die bisherigen Systeme ablösen werden. Agentenbasierte KI wiederum übernimmt immer mehr operative Entscheidungen, was mit weitreichenden Risiken verbunden ist. Und Rechenzentren, die gestern noch modern waren, drohen morgen schon zu Bremsklötzen zu werden.
Die Herausforderungen für IT-Teams sind jedenfalls klar: Während die Technologien immer komplexer werden, müssen sie für mehr Transparenz, Governance und Resilienz in ihren Netzwerken sorgen.
Quantencomputer erzwingen eine Umstellung der Verschlüsselung
Die erste große Herausforderung ist die Kryptografie. Auch wenn Quantencomputer voraussichtlich erst in den frühen 2030er Jahren einsatzbereit sein werden, kopieren Angreifer bereits heute verschlüsselte Daten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu knacken. Alles, was zehn Jahre oder länger vertraulich bleiben muss, ist gefährdet – von Dokumenten bis zu Systemen mit schwacher Verschlüsselung.
Unternehmen müssen deshalb jetzt handeln: Sie benötigen vollständige Transparenz darüber, wo und wie Verschlüsselung eingesetzt wird, und müssen ihre Managementebene so anpassen, dass die erforderlichen Algorithmen kontrolliert eingeführt werden können. Die Post-Quanten-Kryptografie (PQC) mit ihren vom National Institute of Standards and Technology (NIST) geprüften Algorithmen liefert dafür einen klaren Handlungsrahmen. Unternehmen können ihre hybriden Systeme sicher parallel betreiben und die Migration Schritt für Schritt planen, ohne dass kritische Prozesse gefährdet werden.
Agentenbasierte KI erfordert ein Umdenken
KI-Agenten werden 2026 in den Unternehmensalltag einziehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen digitalen Assistenten reagieren diese Systeme nicht nur auf Eingaben, sondern verfolgen selbstständig Ziele, koordinieren Tools, rufen APIs auf und arbeiten miteinander.
Für Unternehmen hat diese Art der KI weitreichende Vorteile: Die „neuen“ Mitarbeiter beschleunigen Routineaufgaben und steuern komplexe Abläufe effizient. Für IT-Teams wiederum bedeutet das: Netzwerke müssen stabil, Aufgabenbereiche klar getrennt und Konnektivität über Regionen und Clouds hinweg gesichert sein.
Moderne Managementlösungen ermöglichen darüber hinaus eine intelligente Überwachung, sodass Änderungen der Agenten transparent geprüft und bei Bedarf rückgängig gemacht werden können. Das Thema Sicherheit gewinnt grundlegend an Bedeutung. KI-Agenten haben strukturelle Schwachstellen, die sie verwundbar machen und so zu einem attraktiven Angriffsziel werden lassen.
Sie können jedoch auch nach Daten in Systemen suchen, für die sie keine Berechtigung haben, nur um das gewünschte Ergebnis zu liefern. Auch hier sorgen Echtzeit-Policy-Engines auf Managementebene dafür, dass die Kontrolle über kritische Systeme erhalten bleibt, während die KI ihre Arbeit effizient erledigen kann.
Rechenzentren werden kleiner, flexibler und KI-optimiert
Auch die physische Infrastruktur muss sich anpassen. Die klassische Skalierung von Rechenzentren, die angesichts des KI-Booms immer größer werden, stößt irgendwann an ihre Grenzen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an kleineren IT-Standorten, um beispielsweise das Thema Edge-KI abzudecken.
Aber auch die Hardware- und Netzwerkdesigns verändern sich derzeit so schnell, dass spezialisierte Architekturansätze zur Belastung werden können. KI-optimierte Racks, schnelle Serververbindungen, Flüssigkeitskühlung, modulare Architekturen sowie intelligente Energieversorgung werden 2026 der neue Standard für Rechenzentren sein. Ein modernes Netzwerkmanagement ermöglicht es IT-Teams darüber hinaus, Standorte aus der Ferne einzurichten, Richtlinien konsistent umzusetzen und Systeme zu sichern, ohne dass Ingenieure vor Ort sein müssen.
2026 wird nicht die Technologie allein über Effizienz und Sicherheit entscheiden. Mindestens genauso wichtig ist die Fähigkeit von Unternehmen, Netzwerke intelligent zu steuern, Transparenz zu schaffen und Governance konsequent umzusetzen. Eine moderne Managementebene hilft dabei, die Risiken neuer Technologien zu beherrschen und gleichzeitig die Innovationskraft des Unternehmens voll auszuschöpfen.
Douglas Wadkins ist Chief Technology Officer bei Opengear.