Nutzung von vorhandenen Netzwerken: Vergesst alte Kupferleitungen nicht!
1. April 2020Trotz DSL-Anbindung geben im Homeoffice meist die knappen Bandbreiten die Geschwindigkeit vor. Denn es konkurrieren verschiedene Dienste um die Übertragungsmöglichkeiten auf den alten Kupferleitungen. Daher ist eine optimale Nutzung der bestehenden Konnektivität gefragt.
Millionen von Arbeitnehmern arbeiten vom Homeoffice aus. Während die Eltern Online-Dienste nutzen, um an Videokonferenzen teilzunehmen oder ihre sonstigen Collaboration-Aktionen ausführen, sitzen Schüler und Studenten nun zu Hause, recherchieren im Internet oder erledigen online ihren Schulstoff. Sind Schule und Arbeit erledigt, sorgen Streaming-Dienste wie Netflix, YouTube und Co. für Abwechslung.
Diese höhere Auslastung lässt die Next-Generation-Netze der Internet- und Telefon-Provider natürlich nicht gleich zusammenbrechen. Dennoch sehen sich Behörden und Unternehmen bereits gehäuft mit einer schlechten Sprachqualität und mangelnder Erreichbarkeit konfrontiert.
Erreichbarkeit ist aber heutzutage für nahezu alle Branchen ein absolutes Muss, um die Workflows am Laufen zu halten. Für die einen, weil sie existentiell für unser Leben in Deutschland (Gesundheitswesen, Großhandel oder Altenpflege) sind, für die anderen, weil sie um ihre eigene Existenz kämpfen und alle sich bietenden Chancen nutzen müssen.
Zudem müssen in den Ämtern Notfall-Rufnummern geschaltet werden, um die Bürger optimal informieren zu können. Müssen die Nutzer jetzt also auch noch anfangen, Bandbreite zu sparen, damit telefoniert werden kann? Nein, aber vielleicht reicht es ja schon zu informieren und an einigen Stellen zu optimieren, beziehungsweise ein Bewusstsein zu schaffen.
Nicht immer ist das Internet schuld!
Sollte die Sprachqualität bei Telefonaten schlecht sein, muss das nicht gleich an der Bandbreite liegen. Möglicherweise reicht schon eine Aktualisierung der Headset-Firmware oder dass der Notebook-Rechner nicht per WLAN, sondern möglichst über ein Ethernet-Kabel verbunden ist.
Gerade in den Ballungsgebieten sind jetzt auch tagsüber mehr WLAN Access Points online und laufen mit voller Leistung. Daher bieten sich vor allem die folgenden drei Schritte an, um die verfügbare Bandbreite effizient zu verwenden.
Schritt 1: Video-Streaming über das Firmennetz, muss das sein?
Viele Mitarbeiter müssen sich via VPN in das Firmennetz einwählen, um auf bestimmte Applikationen zugreifen zu können. Was nicht jeder weiß: Alles was nun von diesem PC/Laptop aus online passiert, wird über das Firmen-Netzwerk geroutet – auch das Konsumieren von Netflix-Angeboten.
Streaming über VPN bedeutet, dass die Daten zweimal durch das Netz geschickt werden und damit doppelte Last verursacht wird. Es sollte deshalb abgewogen werden, ob die VPN-Verbindung die ganze Zeit bestehen muss oder ob ein punktueller Zugriff auf Daten aus dem Intranet reicht. Oder einfacher: Der Streaming-Dienst wird von einem anderen Client (beispielsweise TV oder Tablet) aus gestartet.
Schritt 2: Was ist mit den alten ISDN-Anschlüssen, sind die noch aktiv?
Bemerkt der Nutzer, dass wichtige Telefongespräche beendet werden oder der Gesprächspartner nur abgehackt verstanden wird, sollte überprüft werden, ob alternativ das klassische ISDN-Netz für Telefongespräche verwendet werden kann. Wie damals in der All-IP-Migrationsphase sollten Gespräche nochmal aufgeteilt werden.
Wichtiges über IP und noch wichtigeres über ISDN: Eine Möglichkeit, dieses Szenario umzusetzen, sind ISDN Gateways. Das OfficeMaster Gate Advanced der Ferrari electronic zum Beispiel kann bis zu 60 gleichzeitige Kanäle (PRI, BRI) über ISDN unabhängig von IP-Bandbreiten handeln. Bei der Ferrari electronic-Partner IP Dynamics GmbH hat man dieses Optimierungspotential erkannt. Wladimir Ped, Team Lead Skype for Business bei IP Dynamics GmbH: „Nutzt die Bandbreite, die verfügbar ist – das ISDN-Netz liegt im Boden und langweilt sich!“
Schritt 3: Mobilfunkweiterleitung
Damit keine Gespräche verpasst werden, sind oft Rufweiterleitungen auf mobile Endgeräte eingerichtet. Bei diesen Weiterleitungen ist es ähnlich wie beim VPN. Je nach Telefonanlage wird doppelte (derzeit wertvolle) Bandbreite je Anruf verwendet. Der Ruf geht ins Unternehmen und wieder raus.
Optimal ist es, eine Voicebox zu schalten und den Anrufer vom Mobilgerät aus zurückzurufen. Die heutigen Mobilfunkverträge beinhalten meist eine Telefonflatrate. Die so Zurückgerufenen freuen sich zudem über den Service. Eine vollständig integrierte Voicemail geht auch bei Einsatz von Microsoft Exchange 2019 oder Microsoft Office 365 mit der OfficeMaster Suite von Ferrari electronic problemlos.
Flexibilität ist Trumpf
Heute ist es entscheidender denn je, die Kommunikation in Behörden und Unternehmen am Laufen zu halten. Mit einer flexiblen Nutzung der bestehenden Möglichkeiten lässt sich die Gefahr von Ausfällen minimieren. Arbeiten wir gemeinsam daran, die Bandbreite und Ressourcen sinnvoll zu nutzen. (rhh)