Kurztest: HDD Docking Station USB 3.0 spart Schraubarbeiten

21. November 2012

Mit der HDD Docking Station USB 3.0 bietet Lindy eine Möglichkeit, Festplatten ohne die bekannten Umwege direkt an die entsprechenden Testsysteme anzubinden. Administratoren haben so die Option, HDDs oder SSDs ohne zeitaufwändige Umbauaktionen auf Fehler zu überprüfen, Daten auszulesen oder die Festplatten sicher zu löschen.

Durch den Einsatz der USB 3.0 Schnittstelle soll auch die Übertragungsgeschwindigkeit optimiert werden – ob alle Erwartungen erfüllt werden, zeigt unser Kurztest.

Bild 2. Die vordere Aussparung dient als zusätzliche Festplattenablage, die aktive HDD wird in die hintere Bay eingesetzt.
Bild 3. Power-Schalter, Netzteilanschluss und USB 3.0 Schnittstelle sind auf der Rückseite der Dockingstation untergebracht.

Administratoren und Techniker stehen oft vor der Aufgabe, interne Festplatten auf die Schnelle an einem (Test- oder Prüf-) System anzuschließen. Hier kann nun das PC-Gehäuse aufgeschraubt, und die SATA-HDD direkt am Mainboard angeschlossen werden, oder der Administrator verwendet ein externes USB-Festplattengehäuse.

Beide Optionen sind mit einem erhöhten Aufwand verbunden, vor allem wenn nacheinander einige HDDs geprüft, ausgelesen oder gelöscht werden sollen.
Um bei derartigen Aufgabenstellungen schneller voran zu kommen, lohnt sich ein Blick auf die Festplatten-Adapter für SATA-HDDs aus dem Hause Lindy. Diese Docking Stationen sind für USB 2.0 sowie USB 3.0 (USB Super Speed) verfügbar, und erlauben es dem Administrator, SATA-Platten schnell per USB mit dem Rechner zu verbinden. Für den Test im NT4ADMINS-Prüflabor kommt die USB Super Speed Variante mit der Bezeichnung HDD Docking Station USB 3.0 zum Einsatz.

Einsatzbereiche

Für den Techniker, Administrator oder Endanwender ist das System gleichermaßen interessant, schließlich können herkömmliche SATA-Festplatten ohne Aufwand an einen PC angeschlossen werden. Wichtige Test-, Wartungs-, oder Kopierjobs sind damit schnell ausführbar. Schließlich sind keine Schraubarbeiten vonnöten, die HDDs werden direkt in die aufrecht stehende HDD-Dockingstation gesteckt, und sind somit sofort am Prüfsystem einsatzbereit.

Stromtrennung erlaubt gefahrloses Wechseln

Um die Festplatten zu wechseln, werden die SATA-Platten per Schalter vom Strom getrennt, und können nun gefahrlos gewechselt werden, danach wird die Spannung wieder per Knopfdruck eingeschaltet.

Das System ist für 3,5 Zoll HDDs und für 2,5 Zoll Festplatten gleichermaßen geeignet, mittels eines separat erhältlichen Spezialadapters können auch 1,8 Zoll HDDs angeschlossen werden. Das System ist allerdings auf eine externe Spannungsversorgung im Form einen Netzteils angewiesen. Blaue LEDs zeigen die Einsatzbereitschaft des Systems an, auf der Rückseite befinden sich der USB 3.0 Anschluss, die Buchse für die Spannungsversorgung, sowie der Power-Schalter.

Testumgebung

Um den Durchsatz bei Schreib- und Leseaktionen zu testen, wird die Dockingstation per USB 3.0 an das Testsystem angeschlossen. Dieser Server ist mit dem Betriebssystem Windows Server 2012 Version (Release Candidate Datacenter Build 8400) installiert. Hier sorgen ein Intel Core I5-2500K mit 3,3 GHz sowie 16 GByte DDR-3-Arbeitsspeicher für die nötige Performance. Als Festplatte kommt eine SSD von Kingston mit der Bezeichnung  SKC100S3240G (bis zu 510 MByte/s Schreib- und 550 MByte/s Leserate) zum Zuge. In der Docking Station wird ebenfalls eine SSD (Transcend SSD320 560MByte/s Lese- und 530 MByte/s Schreibrate)) für die Testläufe verwendet.

Dies ist sinnvoll, schließlich ist die USB 3.0 Schnittstelle für eine theoretische Transferrate von bis zu 5 GBit/s ausgelegt, die verwendeten SSD-Medien bieten eine Schreib-Lesetransferrate von über 500 MByte/s. Somit soll sichergestellt werden, dass die eingesetzten Festplatten keinen Flaschenhals darstellen.

Bild 2. Die vordere Aussparung dient als zusätzliche Festplattenablage, die aktive HDD wird in die hintere Bay eingesetzt.
Bild 3. Power-Schalter, Netzteilanschluss und USB 3.0 Schnittstelle sind auf der Rückseite der Dockingstation untergebracht.

Performance-bestimmende Testläufe

Die Testläufe werden mittels des Freeware-Tools Fastcopy durchgeführt, zunächst erzeugen die NT4ADMINS-Techniker mittels des Kommandozeilenbefehls „fsutil“ insgesamt zwei Dateien mit jeweils 10 GByte Dateigröße:

fsutil file createnew c:\test\test10gb 10737418240

Diese beiden Dateien werden für die Testläufe verwendet.  Zunächst werden die Daten vom Internen Laufwerk C:\ auf die Transcend-SSD übertragen, danach folgt ein Kopiervorgang aus der entgegengesetzten Richtung:

PC auf SSD
TotalRead = 20480,0 MByte
TotalWrite = 20480,0 MByte
TotalTime= 213,97 sec
TransRate= 95.71 MByte/s

SSD auf PC
TotalRead = 20480,0 MByte
TotalWrite = 20480,0 MByte
TotalTime= 164,48 sec
TransRate= 124,51 MByte/s

Fazit

Mit der HDD Docking Station USB 3.0 bietet der Hersteller Lindy eine findige Möglichkeit, Festplatten ohne die bekannten Umwege direkt an die entsprechenden Testsysteme anzubinden. Administratoren haben so die Option, HDDs ohne zeitaufwändige Umbauaktionen auf Fehler zu überprüfen, Daten auszulesen oder die Festplatten sicher zu löschen. Durch den Einsatz der USB 3.0 Schnittstelle soll auch die Übertragungsgeschwindigkeit optimiert werden.

Schließlich bildet USB 2.0 mit  einer maximalen Transfergeschwindigkeit von 60 MByte/s bei aktuellen Festplatten und SSD-Laufwerken einen Flaschenhals. Bei USB 3.0 sind mit maximal 625 MByte/s deutlich andere Grenzen gesetzt. Die gemessenen Geschwindigkeiten von maximal 124,5 MByte/s bei Verwendung der Super Speed Schnittstelle bietet zwar deutlich mehr Performance als die ältere USB 2.0 Transferrate, leider erreicht das Testgerät nicht die erwartete Geschwindigkeit. Trotzdem bietet die Docking Station ein positives Preis-Leistungsverhältnis, das Gerät ist für etwa 35 Euro bis 40 Euro (plus Mwst.) im Handel erhältlich.

Florian Huttenloher

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