Im Kurztest: Smartstor NS6700

25. Juli 2011

Speicherplatzprobleme gehören für die meisten Administratoren zum Alltag. Ob nun gesetzliche Vorschriften oder firmeneigene Vorgaben das Abspeichern von immer noch mehr Informationen erforderlich machen – der Bedarf an zusätzlichen Speicherplatz scheint sich nicht abzuschwächen. Wir stellen Network Attached Storage System Smartstor NS6700 von Promise in ersten Kurztest eine Lösung vor, die vom Hersteller genau für diese Anforderungen entwickelt wurde.

Im Bereich der Speicheranbindung steigen die Anforderungen. So benötigen die meisten Lösungen im Virtualisierungsbereich eine möglichst effiziente Anbindung zentraler Speicherbereiche. Hier spielen dedizierte Speichernetzwerke auf der Basis von Gigabit Ethernet  wie die iSCSI-Technologie eine große Rolle.

Aber auch die Konzepte auf der Basis eines NAS (Network Attached Storage) sind in kleineren und mittleren Unternehmen nach wie vor gefragte Lösungen. Bei den fallenden Festplattenpreisen spielen vor allem im Bereich Small-Office Home-Office (SOHO) die NAS-Lösungen ihre Preisvorteile aus.

Bild 1. Hier ist die Installation der Smartnavi-Software abgeschlossen, das System muss neu gestartet werden.
Bild 2. Hier stehen sich die beiden Konfigurationsmöglichkeiten gegenüber: Webinterface und Smartnavi-Software.

Kleinere SOHO-Lösungen bieten meistens Einschübe für zwei bis sechs Festplatten. Der Hersteller Promise agiert mit seinen Smartstor-Systemen wie etwa dem NS4700 (vier HDD-Einschübe) und NS6700 (sechs Einschübe) ebenfalls in diesem Bereich. Bei der Ausbaustufe NS6700 (siehe Bild NS6700) können bis zu sechs Festplatten in Wechselrahmen eingesetzt werden. Es stehen je nach Bestückung verschiedene RAID-Level (Redundant Array of Independent Disks) zur Verfügung. Als Teststellung hat das NS6700 den Weg in das NT4AMINS-Testlabor gefunden.

Sechs Wechselrahmen in einem NAS-System

Das getestete System Smartstor NS6700 besteht aus einem NAS-Gehäuse mit sechs Wechselrahmen für 3,5-Zoll-SATA-Festplatten. Es bietet einen VGA-Ausgang, Kaltgerätekabelanschluss für die Stromversorgung, fünf USB-Schnittstellen (USB 2), sowie zwei RJ-45-Anschlüsse für 100/1000-MBit/s Ethernet. Als Hauptprozessor kommt auf der Controller-Platine des Systems eine 1,8-GHz-CPU (Intel Atom D525) zum Einsatz.

Für den Hauptspeicher stehen standardmäßig 1 GByte DDR-2-RAM bereit (auf 2 GByte erweiterbar). Das auf Linux basierende Betriebsystem des Promise-NAS findet auf integrierten 256 MByte großem Flashspeicher Platz. Bei der momentanen Festplattentechnologie (Standard-HDDs bis zu einer Kapazität von bis zu 2 TByte) können somit maximal 12 TByte an Speicherplatz bereitgestellt werden.

Bild 3. In dieser Schaltfläche ist erkennbar, aus welchen HDDs die erzeugten Arrays bestehen (hier besteht der gesamte Array aus allen sechs Festplatten).
Bild 4. Im Bereich “Speicher” können auf den ausgewählten Festplatten-Arrays entsprechende logische Laufwerke mit verschiedenen RAID-Level eingerichtet werden.

Im NT4Admins-Testlabor wurde das „leer“ angelieferte Smartstor NS6700 mit insgesamt sechs Festplatten vom Hersteller Western Digital (WD10EARS mit jeweils 1 TByte Kapazität, 64 MByte Cache und 7200 U/min) bestückt. Die Wechselrahmen des Systems lassen sich mittels einer Verriegelung öffnen und arretieren.

Bewertung des NS6700

Das NS6700 Smartstor überzeugt im Test. Besonders gefallen haben mehrere Punkte. Zum einen kann das System flexibel konfiguriert werden und den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Steht mehr Sicherheit auf dem Plan, wählt der Administrator ein RAID-Level mit erhöhter Redundanz (wie etwa RAID-6).

Stehen Datendurchsatz und Speichervolumen im Vordergrund wird das System mit einem Stripeset konfiguriert. Auch der Mittelweg wie etwa in unserem Testbetrieb per RAID-5, einem Kompromiss aus Datensicherheit und Speicherkapazität, zählt zu den erklären Zielen des Smartstor-Konzept.

Zum anderen ist die Menüführung ist klar strukturiert und auch von Administratoren mit wenig Erfahrung bedienbar. Netzwerk-Profis finden in der Menüstruktur des NS6700 ebenfalls spezielle Einstellungen die ihnen das Bereitstellen von Daten im Netzwerk vereinfachen. Die Möglichkeit, HDDs im laufenden Betrieb zu wechseln (bei Festplattenausfall beispielsweise) unterstreicht ebenfalls die professionelle Ausführung des Geräts. Anschlussvielfalt (fünf USB-Schnittstellen) sowie die Möglichkeit einen externen Monitor anzuschließen sind zudem nützliche Features.

Ein weiterführender Test dieses Systems im Bereich der Virtualisierung und Speicheranbindung per iSCSI ist bereits in Arbeit, so dass das Promise-Gerät das NT4ADMINS-Testlabor sinnvoll bereichern kann.

Florian Huttenloher/rhh

Pro:

– Sehr flexible Konfiguration möglich
– Klar strukturierte Menüführung
– Wechsel der Festplatten im laufenden Betrieb möglich


Kontakt:

Promise Technology Germany
Europaplatz 9
44 269 Dortmund

www.promise.com/de

Preis:

ab 768,- Euro (je nach Ausstattung)

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