Tool für den Administrator: Windows-Explorer konfigurieren
9. September 2010Microsoft hat eine Menge Neuerung in das Betriebssystem Windows 7 integriert. Einige dieser Verbesserungen und Erweiterung erweisen sich dann aber in der tägliche Praxis als eher hinderlich oder kontraproduktiv – was die Administratoren nach Auswegen suchen lässt. Wir stellen ein Werkzeug vor, das eine solche „Problemzone“ im Windows-Explorer entschärfen kann.
Gerade beim „Look & Feel“ des Windows Explorers hat es mit dem Erscheinen von Windows Vista und dann noch einmal mit der Veröffentlichung von Windows 7 einige Veränderungen gegeben: So zeigt der Explorer im Normalfall auf der linken Seite standardmäßig die Favoriten, aber auch Computer, Bibliotheken und das Netzwerk an. Nun gibt es genug Firmen, in denen die Administratoren gute Gründe dafür haben, dass alle oder einzelne dieser Knoten nicht im Explorer auf dem Desktop ihrer Anwender erscheinen.
Zwar haben die Entwickler wohl daran gedacht, entsprechende Möglichkeiten vorzusehen, mit denen beispielsweise die Unterverzeichnisse von Favoriten und der neuen Bibliotheken relativ leicht und einfach ausgeblendet werden können. Will ein Systemverwalter aber die Hauptknoten in der Anzeige des Explorers wirkungsvoll ausblenden, so stößt er bei diesem Vorhaben zunächst auf einige Schwierigkeiten: Es steht nämlich leider auch keine Gruppenrichtlinie zu diesem Zweck zur Verfügung.
So existieren im Internet und in diversen Foren dann auch verschiedene Lösungsvorschläge, doch die meisten dieser Beispiele sind entweder aufwändig, wenn es darum geht sie in die Praxis umzusetzen, oder funktionieren nur mit Einschränkung – manche Vorschläge arbeiten beispielsweise nur mit der x86-Version von Windows 7 richtig zusammen.
Aber zum Glück gibt es immer wieder findige IT-Profis, die dann mit viel Mühe eine entsprechende Lösung suchen, finden und dann auch noch der Allgemeinheit zum Download zur Verfügung stellen. Andreas Fleischmann von der Sinn GmbH aus Reithofen gehört zu dieser Gruppe der Windows-Profis und stellt auf der Webseite der Firma ein kleines, sehr nützliches Kommandozeilen-Tool zur Verfügung, das genau die zuvor geschilderten Probleme adressiert und löst.
Die Software wird von ihm als „Windows Explorer Navigation Pane Configuration“ oder kurz WENPCFG bezeichnet. Dieses Werkzeug arbeitet nur von der Kommandozeile aus und bietet dem Systemverwalter über Kommandozeilenparameter die Möglichkeit, entsprechende Knoten aus dem Navigationsbereich des Explorers zu entfernen oder natürlich auch wieder anzeigen zu lassen. Dabei führt das Tool die notwendigen Änderungen in der Registry des jeweiligen Systems in den Zweigen HKEY_LOCAL_MACHINE und HKEY_CLASSES_ROOT aus.
Das bedeutet nicht nur, dass dieses Werkzeug mit Administratorberechtigungen zu starten ist, sondern auch, dass diese Änderungen Maschinen-basiert sind und eine Zuweisung der Einstellung pro Anwender leider nicht möglich ist. Nach einer entsprechenden Änderung muss der Explorer-Prozess neu gestartet werden, damit diese wirksam wird. Auf der Webseite der Firma findet sich nur das Tool zum Download plus ausführlichen Erläuterungen zum Einsatz, sondern auch eine PDF-Datei mit einem englischsprachigen Hilfetext. (fms).