IT-Modernisierung: ohne Strategie bleibt der ROI hinter den Erwartungen zurück
10. September 2025
Unternehmenslenker möchten zwar bis zu 30 Prozent ihres IT-Budgets in die IT-Modernisierung investieren, um sich auf KI vorzubereiten. Trotz dieser hohen Ambitionen bleiben die Ergebnisse jedoch hinter den Erwartungen zurück, da Risiken in der Cyber-Sicherheit, technische Schulden und der Fachkräftemangel weiterhin bestehen. Zu diesen Ergebnissen kommt das IDC-Whitepapers „IT Modernization Maturity Assessment Prepares Enterprises for AI-Fueled Digital Business Success”.
Fast zwei Drittel der Führungskräfte stufen die Modernisierung als hohe Priorität ein, wobei die geplanten Investitionen in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich 25 bis 30 Prozent der IT-Budgets ausmachen werden. Dennoch sieht mehr als die Hälfte dieser Unternehmen (51 Prozent) die Cyber-Sicherheit als größte Herausforderung für den Erfolg der Modernisierung an, während Probleme mit der Datenqualität und -integration (43 Prozent) sowie die Schulung und Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden (39 Prozent) ebenfalls weiterhin erhebliche Hindernisse darstellen.
Unternehmen geben in der IDC-Studie an, dass ihre wichtigsten Modernisierungsziele die Verbesserung der betrieblichen Effizienz (31,5 Prozent nennen dies als oberstes Ziel), die Beschleunigung von Innovationen und die Steigerung der Kundenzufriedenheit sind. Aber diejenigen mit den ausgereiftesten, integrierten Strategien, die Infrastruktur, Anwendungen, Daten, Sicherheit, Mitarbeitende und KI-Bereitschaft umfassen, erzielen im Vergleich zu ihren Mitbewerbern doppelt so hohe Gewinne in diesen Bereichen.
Bei anderen wird der Fortschritt durch Hindernisse wie Cyber-Sicherheitsrisiken, Datensilos, technische Schulden und Mangel an KI- und Cloud-Kenntnissen gebremst. Da sich die Erfolgskennzahlen von Kostensenkung zu Agilität, Serviceleistung und Kundenerfahrung verlagern, vergrößert sich die Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern.
Zu den wichtigsten Ergebnissen des IDC-Whitepapers gehören:
- Top-Infrastrukturziel: Einsatz von KI-fähigen Tools und Plattformen: Fast die Hälfte der Unternehmen (44 Prozent) nennt den Einsatz von KI-fähigen Tools und Plattformen als ihr wichtigstes Infrastrukturziel für die nächsten zwei Jahre, neben IT-Automatisierung, Hybrid-Cloud-Fähigkeit und Multi-Cloud-Interoperabilität.
- Reife Unternehmen führen bei KI-fähiger Infrastruktur: Unter den 10 Prozent der Unternehmen mit der höchsten Modernisierungsreife bauen 82 Prozent eine KI-fähige Infrastruktur auf, um leistungsstarke Modelle zu unterstützen – mehr als dreimal so viele wie ihre Mitbewerber.
- Cyber-Sicherheit und Ausfallsicherheit sind die wichtigsten Investitionsprioritäten für 2025: Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gibt an, dass Cyber-Sicherheit und Ausfallsicherheit im Jahr 2025 ihre wichtigsten Investitionsbereiche sein werden.
- Datenmanagement und -qualität sind zentrale Prioritäten für Führungskräfte: Unter den 10 Prozent der Unternehmen mit der höchsten Modernisierungsreife verbessern 80 Prozent die Datenqualität, 80 Prozent katalogisieren Datenbestände und 75 Prozent weisen einheitliche Verwaltungsaufgaben zu, um unternehmensweiten Zugriff und Vertrauen zu gewährleisten.
- Zu den Zielen der Anwendungsentwicklung gehören KI-Fachwissen und die Qualität der Datenpipeline: Über 45 Prozent der Unternehmen planen, ihr internes KI-Entwicklungs-Know-how zu erweitern, und fast 39 Prozent wollen in den nächsten zwei Jahren die Qualität ihrer Datenpipelines verbessern.
- Modernisierung von Mainframes zur Verbesserung der Integration und Optimierung der Arbeitslast: Etwa jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) plant die Modernisierung seiner Mainframes, um die Integration zwischen Mainframe- und Unternehmensdaten zu verbessern und die Arbeitslast zu optimieren.
Die Studie unterstreicht zudem, dass sich der ROI nur durch die Kombination von Investitionen und strategischer Umsetzung erzielen lässt: Einbettung von Security-by-Design in alle Maßnahmen, Einführung skalierbarer Architekturen für KI und Hybrid Cloud sowie Bewältigung technischer Schulden durch schrittweise Refaktorisierung und Integration.
Die Bewältigung der Talentproblematik ist ebenso entscheidend, da die Hälfte (50 Prozent) der Unternehmen plant, ihre IT-Belegschaft zu vergrößern und dabei Fachwissen in den Bereichen KI, Cloud und Cyber-Sicherheit zu priorisieren.
Methodik
Die von Rocket Software gesponserte IDC-Studie „IT Modernization Maturity Study 2025” befragte im März 2025 insgesamt 822 Entscheidungsträger im Bereich IT-Modernisierung in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Neuseeland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.
Die Befragten vertraten Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitenden aus verschiedenen Branchen, darunter Einzelhandel, Finanzdienstleistungen, Behörden, Gesundheitswesen und Fertigung. Alle Teilnehmenden waren für die IT-Modernisierungsstrategie und die Entscheidungsfindung verantwortlich.
(rhh)