Neuigkeiten zu Azure Stack

16. August 2016

Azure Stack soll es den Kunden ermöglichen, die Cloud-Plattform „Azure“ im eigenen Rechenzentrum zu betreiben. Mit dieser Aussage sorgte Microsoft Anfang des Jahres 2016 für Aufregung, Im Januar war es dann soweit: Die Technical Preview 1 (TP1) von Azure Stack stand auf den Microsoft-Servern – etwa per TechNet oder MSND – zum Download bereit. Bestimmte Funktionen ähnelten den bereits länger verfügbaren „Azure Pack“, aber viele weitere Funktionen sollten die Verwaltung, Skalierbarkeit und Produktivität erhöhen.

Bei den Hardwareanforderungen für die TP1-Version sind – für eine Hybrid-Cloud-Plattform – relativ moderate Eckdaten gefordert:

  • Dual-Sockel-Mainboard mit zwei CPUs (insgesamt mindestens zwölf CPU-Kerne)
  • 96 GByte DRAM
  • Einen Massenspeicher mit mindestens 200 GByte für das Betriebssystem
  • Vier Massenspeicher mit jeweils 140 GByte oder mehr für Azure Stack

Inzwischen wurden Informationen bekannt, dass für die finale Version von Azure Stack deutlich strengere Anforderungen gestellt werden. So wird Azure Stack in der minimalen Konfiguration mindestens vier Server benötigen. Dabei lässt sich das System (beinahe) beliebig nach oben skalieren. Allerdings wird Azure Stack laut den aktuellen Informationen  nur mit zertifizierter Hardware zusammen ausgeliefert werden. Die Begründung hinter dieser Entscheidung: Um den Kunden eine möglichst sichere und zuverlässige Cloud-Plattform zu bieten, ist es nötig Azure Stack regelmäßig zu aktualisieren, Hotfixes und Patches sollen zeitnah bereitgestellt werden. Um dies ohne Störungen der einzelnen VMs und Workloads (der Mieter, tenants) zu gewährleisten, setzt Microsoft auf entsprechende Zertifizierungen. Dies ermöglicht Patch-Vorgänge im laufenden Betrieb, so dass Workloads und Anwendungen dabei nicht beeinträchtigt werden.

So sollen alle Azure-Stack-Grundgerüste, sprich die jeweiligen Hardware-Komponenten in den Servern, Microsoft „bekannt sein“. Daher wird Azure Stack (zunächst) wohl nur zusammen mit Systemen der bereits „gewonnenen“ Partner Dell, HP und Lenovo ausgeliefert werden. Eine reine „Software-Lösung“, die Kunden selbst (auf beliebige) Hardware installieren können, ist wohl vorerst nicht geplant. Allerdings könnte Microsoft neben den bereits angesprochenen Partnern weitere Hardware-Hersteller mit ins Boot holen.

Demnächst soll zudem noch eine zweite Vorabversion (TP2) verfügbar werden, das genaue Datum der Veröffentlichung ist momentan noch nicht bekannt. Die finale Version wird laut Microsoft vermutlich im zweiten oderdritten Quartal 2017 zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zu diesem Thema sind in einem Video von Channel 9 zu finden. Zudem ist ein Test von Azure Stack TP1 in der aktuellen Ausgabe von Nt4ADMINS zu finden.

Florian Huttenloher

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