Erfolgreiches Manövrieren bei Hybrid-Cloud-Problemen

30. Juli 2019

Der Hauptgrund für die Entscheidung eines Unternehmens, eine hybride IT-Infrastruktur einzusetzen ist die Fähigkeit, Workloads einfach zwischen On-Prem und Public Cloud zu migrieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Marktforscher von 451 Research. Doch dazu sollte man die einschlägigen Navigationstipps beherrschen.

Nach Erfahrung von Pure Storage besteht heutzutage eine erhebliche Kluft zwischen traditionellen IT-Umgebungen in Unternehmen und der Public Cloud mit unterschiedlichen Managementmodellen, Verbrauchsmodellen, Anwendungsarchitekturen sowie Speicher- und Datendiensten. Diese Unterschiede können die Möglichkeiten einschränken, Unternehmens- und Cloud-basierte Anwendungen auf einfache Weise dorthin zu verlagern, wo sie gerade benötigt werden.

„Um eine effektive, moderne hybride IT-Infrastruktur zu schaffen, müssen Unternehmen die größten Herausforderungen für den Hybrid-Cloud-Betrieb erfassen“, erklärt Markus Grau, Principal Systems Engineer, CTO EMEA Office bei Pure Storage. „Daraufhin gilt es, die nötigen Schritte einzuleiten, um diese Probleme zu bewältigen.“ In diesem Kontext sollte man sechs Aspekte im Fokus haben.

Performance

Die meisten Unternehmen haben Dutzende, oft sogar Hunderte von traditionellen Anwendungen im Einsatz. Es gibt viele Gründe, einige dieser in die Public Cloud zu verschieben. Viele IT-Teams sind jedoch mit den Ergebnissen unzufrieden, wenn sie Anwendungen nach dem Prinzip „lift and shift“ in eine Public Cloud verschieben. Die Performance ist oftmals zu schlecht.
Cloud-native Anwendungen erreichen Leistung durch Skalierung, aber traditionalle Anwendungen benötigen häufig höchste I/O-Leistung, die Clouds möglicherweise nicht erfüllen. Der Public Cloud fehlt möglicherweise auch die Resilienz, die Unternehmensanwendungen erfordern.

Glücklicherweise stehen heute eine Reihe von Block- und Dateispeicherdienste zur Verfügung, um die Workloads von Unternehmen in der Cloud zu unterstützen. Diese Dienste ergänzen die Enterprise-Funktionen auf die bestehenden Cloud-Datenspeicher und bieten ein Pay-as-you-go-Verbrauchsmodell bei gleichzeitiger hoher Verfügbarkeit und Effizienz, so dass Anwendungen nicht neugestaltet werden müssen. Die Dienste können auch kosteneffiziente Snapshots, Klonen und Repliken umfassen, um Datensicherheit, Disaster Recovery und andere Verwaltungsfunktionen zu unterstützen.

„Auf der anderen Seite gibt es viele Anwendungen, die von den funktionalen und wirtschaftlichen Vorteilen der Cloud profitieren würden, aber physisch vor Ort bleiben müssen. Ein Beispiel hierfür sind Video-Feeds von Strafverfolgungsbehörden“, so Markus Grau. Hier würde eine On-Premises-as-a-Service (OPaaS)-Lösung perfekt passen. Unternehmen sollten hierbei einen Anbieter suchen, der ein OPaaS-Modell unterstützt. Die Möglichkeit, Storage-as-a-Service im eigenen sicheren Rechenzentrum zu nutzen, bietet nahezu alle Vorteile der Public Cloud bei gleichzeitiger Wahrung der erforderlichen Sicherheit.

Management

Management-Schnittstellen und -Tools in der Public Cloud unterscheiden sich von denen, die Unternehmen in ihrem Rechenzentrum verwenden. Administratoren, die zwischen den Umgebungen hin und her wechseln müssen, sind wahrscheinlich weniger effizient. Dies erhöht die Belastung des IT-Teams und erhöht das Fehlerrisiko. Zumindest müssen die bestehenden Administratoren in beiden Paradigmen geschult werden. Benötigt wird möglicherweise ein Team für das Management der vor Ort Systeme und Anwendungen und ein weiteres für die Cloud, was die Betriebskosten erhöht.

Durch die Wahl von Enterprise Cloud Data Services, die mit dem vor Ort verwendeten Storage kompatibel sind, können Unternehmen konsistente Verwaltungsoberflächen in beiden Umgebungen bereitstellen. Dies vereinheitlicht die Verwaltungsaufgaben und ermöglicht es denselben Administratoren, in beiden Umgebungen effektiv zu arbeiten, wodurch das Risiko von Bedienfehlern reduziert wird und die Notwendigkeit eines separaten Teams für den Cloud-Administrator entfällt.

Application Pogramming Interfaces (APIs)

Herkömmliche Anwendungen, die geschrieben wurden, um API-Aufrufe an die lokalen Speichersysteme zu senden, werden nicht in der Cloud ausgeführt, wo diese APIs aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unterstützt werden. Die Portierung dieser Anwendungen für die Ausführung in der Cloud kann erheblichen Zeit- und Kostenaufwand sowie die Schulung von Entwicklern erfordern.

Wenn Unternehmen sich für Enterprise Cloud Data Services entscheiden, die mit dem On-Premises Storage kompatibel sind, können sie sicherstellen, dass die APIs in beiden Umgebungen konsistent sind. Infolgedessen können Anwendungen, die für diese APIs geschrieben wurden, in beiden Umgebungen ohne Portierung ausgeführt werden, so dass sich die IT- und Entwicklungsteams auf andere Anforderungen konzentrieren können.

Storage

Die Objektspeicherung ist in der Public Cloud weit verbreitet. Fast 70 Prozent des Scale-Out/Scale-Up-Storage-Markts sind nach IDC-Schätzungen objektbasiert. Infolgedessen werden die meisten Cloud-nativen Anwendungen für die Nutzung von Objektspeicher geschrieben. „Wenn Unternehmen diese Anwendungen in ihrem Rechenzentrum ausführen möchten oder müssen, haben sie zwei Möglichkeiten. Sie können einen erheblichen Portierungsaufwand betreiben, damit die Anwendung den Datei- oder Blockspeicher nutzen kann“, erklärt Markus Grau. „Oder sie nutzen Objektspeicher im eigenen Rechenzentrum.“

Für viele Unternehmen ist die zweite Option – die Speicherung von Objekten vor Ort – letztlich die bessere Wahl. Cloud-native Anwendungen sind wahrscheinlich ein größerer Teil der digitalen Strategie des Unternehmens. Mit der Cloud-fähigen Objektspeicherung in ihrem eigenen Rechenzentrum können sie Anwendungen einmal entwickeln und in jeder Cloud einsetzen. Zusätzlich zu ihrer Rolle hinsichtlich Cloud-basierter Anwendungskompatibilität und -portabilität wird die Objektspeicherung zunehmend im Unternehmen eingesetzt, um verschiedene Anwendungsfälle zu unterstützen. Hierzu zählen Big-Data-Analytik, Content Management sowie verschiedene Backup- und Archivierungsanwendungen.

Datensicherung und Disaster Recovery

Für viele Unternehmen besteht der erste Hybrid-Cloud-Anwendungsfall oft darin, Cloud-Datensicherung und Disaster Recovery (DR) für Unternehmensanwendungen und -daten hinzuzufügen. Es klingt zwar wie ein Kinderspiel, aber das Zusammenstellen aller Teile kann eine Herausforderung sein.

Die Wahl eines „Cloud-fähigen“ Primär- und Sekundärspeichers ist der einfachste Weg zur Cloud-Datensicherung und -Disaster-Recovery. Die einfache Integration in die Cloud sollte eines der Auswahlkriterien sein, wenn Unternehmen die Storage-Umgebung ihres Rechenzentrums aktualisieren. Empfehlenswert sind Speicherlösungen, bei denen nicht zusätzliche Drittanbieter-Software oder Hardware integriert werden muss. Natürlich ist die Realität so, dass die meisten Rechenzentren nach wie vor zumindest einen gewissen Grad an Heterogenität aufweisen. Eine alternative Lösung besteht darin, ein Cloud-fähiges sekundäres Speichersystem als Backup-Ziel hinzuzufügen, alle alten Daten zu sichern und die Ergebnisse dann in die Cloud für Retention und DR zu replizieren.

Infrastruktur

Wie bei den meisten Entscheidungen ist die Antwort nicht binär. Die optimale1 hybride Infrastruktur ist in der Regel eine Mischung aus einer lokalen, kollokierten/gehosteten, mit der Public Cloud „verbundenen“ und „innerhalb“ der Public Cloud betriebenen Unternehmensumgebung. Zu diesem Zweck würden die meisten Benutzer eine einheitliche Infrastrukturlösung bevorzugen, die eine gemeinsame Benutzeroberfläche, ein gemeinsames Cloud-Erlebnis und ein gemeinsames Bezugs- und Bezahlmodell bietet, so dass sie Anwendungs-Workloads mit dem jeweils am besten geeigneten Teil der Hybrid-Cloud-Infrastruktur betreiben können.

„Hier sind Anbieter gefragt, die nicht nur eine Vielzahl von Hybridoptionen unterstützen, sondern auch ein einheitliches Nutzererlebnis und Mobilität zwischen den Clouds bieten. Auf diese Weise können Unternehmen ihre Hybrid-Cloud anpassen, indem sie ihre Workloads nach Bedarf verschieben“, erläutert Markus Grau abschließend. „Wenn diese Kriterien erfüllt werden, gelingt es, die Cloud-Kluft zu überwinden und eine moderne IT-Umgebung aufzubauen, die das beste Szenario für Datensicherung, Leistungsoptimierung, Kostenoptimierung und Geschäftsagilität bietet.“ (rhh)

Pure Storage

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