Compliance by Default als Zielvorgabe: Automatisierung stärkt Cyber-Resilienz

2. Oktober 2025

Die regulatorische Dichte wächst rasant: Mit NIS-2, DORA, KRITIS-Verordnungen und der DSGVO steigt der Druck auf Unternehmen, Sicherheits- und Compliance-Anforderungen konsequent umzusetzen. Sie fordern strengere Maßnahmen zur Sicherung der IT-Infrastruktur und verpflichten viele Betriebe, Cyber-Angriffe zu melden. Damit geht es nicht nur um den Schutz einzelner Organisationen, sondern um die digitale Widerstandsfähigkeit Europas insgesamt. Für die Verantwortlichen bedeutet das: Prozesse müssen effizient und sicher sein, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und Compliance zu gewährleisten.

Ein entscheidender Hebel für mehr Cyber-Resilienz ist die Automatisierung von Datenaustauschprozessen. Sie sorgt für mehr Sicherheit und Effizienz und macht Compliance by Design zum Standard. Für Experten gibt es einige Gründe, warum Automatisierung Compliance einfacher macht – und Unternehmen resilienter.

  • Compliance sicherstellen: Datenpannen entstehen oft, weil Vorgaben nicht konsequent umgesetzt oder nachgehalten werden – mit teuren Folgen für Unternehmen und massiven Reputationsschäden. Automatisierte Prozesse setzen Vorgaben wie NIS-2 verlässlich um, egal ob Löschfristen, Verschlüsselung oder Zugriffskontrollen. Jeder Datenaustausch wird lückenlos protokolliert, sodass interne Prüfungen einfacher werden und gesetzliche Vorgaben jederzeit erfüllt sind.
  • Menschliche Fehler minimieren: Falsche Dateianhänge, fehlerhafte Empfängeradressen oder ungesicherte Übertragungswege – viele Sicherheitslücken entstehen durch menschliche Fehler. Automatisierte Systeme reduzieren diese Risiken erheblich, indem sie standardisierte Workflows nutzen. Dateien werden direkt aus gesicherten Quellen bezogen, verschlüsselt und gezielt an autorisierte Empfänger weitergeleitet. Gleichzeitig bleibt der Mensch an den entscheidenden Stellen eingebunden („Human in the Loop“), um relevante Entscheidungen bewusst zu treffen, automatisch zu dokumentieren und damit jederzeit nachvollziehbar zu machen.
  • Schnell reagieren, statt spät bemerken: Im Ernstfall zählt jede Minute. Automatisierte Systeme prüfen hochgeladene Dateien in Echtzeit und nutzen Virenscanner sowie Mime-Type-Prüfungen, um Bedrohungen sofort zu identifizieren. So können verdächtige Aktivitäten umgehend blockiert werden, bevor Schaden entsteht.
  • Ressourcen für das Wesentliche freimachen: Routineaufgaben wie der tägliche Versand von Reports, Dokumentationen oder Datenpaketen kosten Zeit und binden gerade in Verwaltung und Sachbearbeitung wertvolle Ressourcen. Automatisierte Systeme übernehmen diese Aufgaben zuverlässig und dokumentieren dabei jeden Schritt. Das spart Zeit und sorgt gleichzeitig für konsistente Sicherheit.
  • Resilienz, die mitwächst: Mit steigender Digitalisierung und wachsender Bedrohungslage müssen Unternehmen resilient und anpassungsfähig bleiben. Automatisierte Systeme lassen sich flexibel auf neue Bedrohungsszenarien und gesetzliche Anforderungen einstellen. So bleiben Unternehmen nicht nur compliant, sondern auch widerstandsfähig gegenüber künftigen Risiken.

Einheitliche Plattform bringt mehr Effizienz

Besonders effizient werden solche Automatisierungen, wenn sie in ganzheitlichen Plattformen für sicheren Datenaustausch gebündelt sind. Werden verschiedene Lösungen – von verschlüsselten E-Mails über Uploads und sichere Datenräume bis hin zu automatisierten Workflows – miteinander kombiniert, lassen sich Prozesse direkt in der Plattform selbst abbilden: durchgängig verschlüsselt, nachvollziehbar dokumentiert und frei von Medienbrüchen.

Automatisierung ist weit mehr als Effizienzsteigerung. Sie ist ein unverzichtbarer Teil einer modernen Cyber-Resilienz-Strategie: Sie reduziert Fehler, erkennt Bedrohungen schneller und sorgt für lückenlose Nachvollziehbarkeit. Damit wird Compliance selbstverständlich – und Unternehmen gewinnen langfristig Widerstandskraft und Handlungsfähigkeit. Das stärkt nicht nur das einzelne Unternehmen, sondern die digitale Resilienz Europas insgesamt.

Ari Albertini ist CEO von FTAPI.

FTAPI

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