Update für den XP-Mode von Win 7
29. März 2010Scheinbar haben die Microsoft-Entwickler doch ein Herz für ihre Anwender: Eines der interessantesten Features von Windows 7, der sogenannte XP Mode, wurde modifiziert und er steht nun auch für Systeme zur Verfügung, die keine Virtualisierungs-Erweiterung anbietet.
Aber es bleiben immer noch ein oder zwei kleine Klippen zu umschiffen, will man diese Technik auf seiner Hardware richtig einsetzen. Dieser Beitrag zeigt, wie diese Neuerungen sinnvoll einzusetzen sind.
Der XP-Mode wurde von Microsoft für bestimmte Versionen von Windows 7 zur Verfügung gestellt, um den Anwendern auch weiterhin den Einsatz älterer Software-Lösungen auf dieser Plattform zu ermöglichen. Dabei bietet diese Lösung eine weitgehend transparente Integration der Legacy-Programme in die Windows-7-Oberfläche an.
Allerdings gab es von Anfang auch genügend Kritik an dieser XP-Unterstützung: So hatten die Microsoft-Entwickler deren Einsatz nicht nur auf bestimmte Version von Windows 7 eingeschränkt, sondern im Vergleich zur normalen Virtual-PC-Software auch die Anforderungen an die benötigte Hardware herauf geschraubt. Eine hardwaremäßige Unterstützung der Virtualisierung durch die CPU des zum Einsatz kommenden Systems war zwingend notwendig, ansonsten scheiterte die Installation des XP Mode.
Fachleuten war es von Anfang an klar, dass es sich hierbei um eine künstliche, eher marketingbedingte Einschränkung handeln musste: Schließlich kommt bei dieser Ergänzung des Systems eine erneuerte und modifizierte Version der bekannten Virtual-PC-Software von Microsoft zum Einsatz. Diese kann natürlich mit der Virtualisierungs-Unterstützung zusammenarbeiten, die von den Intel- und AMD-Prozessoren in Form von Intel-VTx und AMD-V zur Verfügung gestellt wird, ist aber eben auch auf älteren Systemen problemlos einzusetzen.
Nun hatten die Microsoft-Entwickler (oder die Marketingabteilung?) ein Einsehen und stellten eine Erweiterung zum Download zur Verfügung:
• Hier ist die Erweiterung für 32-Bit-Systeme zu finden und
• hier die für die 64-Versionen von Windows 7.
Wer bisher auf einem PC-System mit einer älteren CPU den XP-Mode noch nicht eingesetzt hat, muss diesen natürlich zunächst einmal installieren, um ihn dann mittels des Updates von seinen Fesseln zu befreien. Der XP Mode wird von Microsoft zentral über eine Webseite für alle Sprachversionen zum Download angeboten. Nach Auswahl der gewünschten Version stehen auch hier alle drei Update-Dateien – der eigentliche Windows XP Mode, der Windows Virtual PC und das neue Update – zum direkten Zugriff bereit.
Wir haben diese Downloads ausprobiert und alle drei Programme auf einem Notebook-System unter Windows 7 Ultimate in der x64-Version installiert. Dieses System ist mit einer Dual-Pentium-CPU ausgerüstet, bei der es sich zwar um einen 64-Bit-Prozessor handelt, die aber keine Hardware-Virtualisierung zu bieten hat. Die gesamte Installation verlief zwar deutlich langsamer, als dies bei unseren anderen Testmaschinen mit einer Core2Duo– und einer Core-i5-CPU der Fall war, aber danach war der Betrieb der XP-Umgebung nun auch hier problemlos möglich.
64-Bit-Gäste sind nicht gern gesehen
Allerdings sind damit nicht alle Einschränkungen des XP-Mode aufgehoben: So wird es laut Aussagen von Microsoft keine Version dieser Software geben, die ein Gastsystem in der 64-Bit-Version unterstützt.
Es existiert noch eine Einschränkung, die allerdings für die meisten Anwender nicht so gravierend sein dürfte: Während Microsoft auf der normalen Version des Virtual PC neben dem Einsatz von Windows XP auch andere Systeme wie etwa Linux unterstützt, stellt die Firma bei der Version des XP Mode ohne Hardwareunterstützung deutlich heraus, dass dieser nur und ausschließlich für den Einsatz von XP als Gastsystem konzipiert sei und es auch nur dafür Support geben wird.
Natürlich wird das einen erfahrenen Administrator nicht darin hinter, diese Software trotzdem mit einen solchen Gastsystem zu betreiben. Allerdings wird er dann auch auf die sogenannten Integrationsfeatures, die den gemeinsamen Zugriff von Gast- und Host-System auf die Ressourcen des Rechners erlauben, nicht verwenden können.
Wie wichtig diese sein können, zeigt sich bei diesem aktuellen Update des XP Mode. So klagten viele Anwender zunächst, dass dieser auf den Systemen ohne Hardwareunterstützung extrem langsam arbeiten würde. Dieses Problem kann durch ein Update der Integrationsfeatures nach der Installation beseitigt werden. Der Anwender muss dazu im Menü „Extras“ des Virtual-PC-Fensters ein entsprechendes Update anstoßen. Wer sich nicht sicher ist, ob in seiner Installation des XP Mode die entsprechende Version der Integrationsfeatures installiert wurde, kann dies direkt im Gastsystem feststellen:
Im Menü „Software“ des XP-Systems (siehe Bild) findet er den Eintrag zu dieser Komponente und kann dort die Supportinformationen aufrufen. Wenn dort, wie in unserem Screenshot gezeigt, die Version 14.1.7600.16403 angezeigt wird, stehen bereits die neuen Integrationsfeatures zur Verfügung. Auf älteren Installation wird hier die Versionsnummer 14.0.7600.16392 angezeigt: Diese Systeme sollten unbedingt ein Update der Komponente erfahren, da ansonsten mit deutlichen Performance-Verlusten zu rechnen ist.